(Test vom 31.03.2024)
The Finals strotzt nur so von einzigartigen und kreativen Spielmechaniken. Dabei ist das Spiel im Kern ein ernstzunehmender Shooter, der sich nicht vor der Konkurrenz verstecken muss. Schnallt euch an, denn es wird chaotisch – und das ist etwas Gutes.
Seid ihr auch ein wenig ermüdet vom ewigen Battle-Royale-Trend der letzten Jahre? Vermisst ihr hin und wieder nicht auch die Einfachheit vergangener Multiplayer-Shooter mit zerstörbaren Umgebungen, bei denen Spaß und spielerische Freiheit stets im Mittelpunkt standen? The Finals versucht, auf genau diesen Stärken aufzubauen und dabei gleichzeitig etwas Neues zu schaffen. Ob es dem Spiel gelingt, erfahrt ihr hier.
The Finals ist ein Free2Play PvP-Shooter des schwedischen Entwicklerstudios Embark, welches sich 2018 aus ehemaligen Battlefield-Entwicklern gegründet hat. Als Teilnehmerin oder Teilnehmer einer fiktionalen Gameshow in der Zukunft kämpft ihr in kleinen Teams auf einer zerstörbaren Karte um Ruhm und Geld.
Nach zwei geschlossenen und einer offenen Beta für PC startete das Spiel am 08.12.2023 offiziell mit Season 1 auch auf Playstation 5 und Xbox Series X|S und bietet Crossplay zwischen allen Plattformen an.
Worum geht es in The Finals?
In erster Linie ist The Finals ein teambasierter First-Person-Shooter, in dem ihr mit einer großen Auswahl an Waffen und Gadgets ein gemeinsames Ziel verfolgt. Im Kern geht es bei den Zielen immer um das sogenannte “Cash”. Darum dreht sich auch thematisch alles in diesem Spiel.
Wird ein Teammitglied eliminiert, kann es wiederbelebt werden oder nach kurzer Zeit weiter entfernt respawnen. Sollte das ganze Team eliminiert werden, so muss es eine längere Zeit von rund 20-30 Sekunden warten, bis es respawnen kann. Diese wertvolle Zeit können die anderen Teams für sich nutzen. Anders als bei Battle-Royale Spielen gibt es hier eine unbegrenzte Zahl an Respawns. So entsteht kein Druck, wenn ihr mal eliminiert werdet, wie z.B. bei Fortnite oder Warzone. Dadurch bleibt das Spiel zugänglich und weniger frustrierend.
Spielmodi im Überblick
Quick Cash
Ein zentraler Spielmodus ist Quick Cash, in dem drei Teams von jeweils drei Spielern – also 3v3v3 – eine Geldbox auf der Karte bergen müssen und sie dann zu einer von mehreren Cashout-Stationen bringen.
Hat der Spieler mit der Box die Station erreicht, wird sie automatisch in die Cashout-Station eingeführt. Nun startet der sogenannte Cashout-Vorgang. Es dauert einige Minuten, bis das Team die 10000 Dollar als sogenanntes Cashout erhält, welche in der Geldbox stecken.

Nun kommt der Haken: Die anderen Teams können den Cashout für sich beanspruchen, wenn sie es innerhalb der ablaufenden Zeit schaffen, zur Cashout-Station zu gelangen und das Geld zu stehlen. Hierzu muss man nah an die Station herantreten und eine Taste gedrückt halten. Das Stehlen des Geldes dauert einige Sekunden und kann beliebig oft von den Teams vollzogen werden, solange der Cashout-Vorgang noch nicht vollständig abgeschlossen ist.

Eure Aufgabe besteht darin, einen feindlichen Diebstahl zu verhindern oder den Cashout selbst zu stehlen, je nach Szenario. Dabei stehen euch zahlreiche Waffen und Gadgets zur Verfügung, zu denen später mehr. Die anderen Teams werden ebenfalls alles geben, um das Cashout für sich zu beanspruchen.
Das Team, welches als letztes den Cashout besitzt, gewinnt nach Ablauf der Zeit die kompletten 10.000 Dollar und kommt dem Sieg ein gutes Stück näher. Wie lange ein Team vor dem Cashout die Nase vorne hatte, spielt keine Rolle. Es zählt nur, wer nach Ablauf der Zeit Besitz ergriffen hat.

Der Zeitdruck und das Chaos durch die zerstörbare Umgebung sorgen für ein abwechslungsreiches Spielerlebnis, bei dem Teamplay, Taktik und gute Kommunikation belohnt werden. Es fühlt sich einfach verdammt gut an, wenn man als Team mit einem klug durchdachten Manöver seine Gegner überlistet, im allerletzten Moment den Cashout stiehlt und so das gesamte Spiel noch einmal drehen kann. Die Dynamik, die hier aufkommt, ist wirklich spektakulär und sucht seinesgleichen.
Ranked Tournament
Das Ganze gibt es noch als großes Turnier im Ranked Modus unter dem Namen Tournament. Hier existieren vier Teams – 3v3v3v3 -, mehrere Geldboxen gleichzeitig und mehr Cashout-Stationen. In den einzelnen Runden des Turniers gilt es, sich möglichst viel Geld zu sichern, um sich für die nächste Runde zu qualifizieren. Die beiden Teams mit dem meisten Geld am Ende eine Runde kommen weiter, die anderen beiden scheiden aus dem Turnier aus. Am Ende steht ein großes Finale aus den letzten beiden Teams aus. Daher auch der Name “The Finals”.
Wichtig zu erwähnen ist, dass es hier nur eine begrenzte Anzahl an Respawns gibt. Sind diese aufgebraucht, muss ein Spieler entweder von einem anderen wiederbelebt werden oder warten, bis das ganze Team eliminiert wurde. Es sollte also gut überlegt sein, ob und wann man respawnt.
Bank It
Zudem gibt es noch den Modus Bank It, in dem Kills euch kleinere Summen Geld sichern, die es zu Cashout-Stationen zu bringen gibt, um sie dort zu sichern. Der Fokus in diesem Modus liegt mehr im Eliminieren von Gegnern und dem Stehlen einzelner, kleiner Geldbeträge.
Power Shift
Seit Season 2 am 14.03.2024 gestartet ist, gibt es den brandneuen Powershift-Modus, in dem zwei Teams von fünf Leuten – 5v5 – um eine sich Plattform kämpfen und diese halten, während sie sich über die Karte in Richtung Ziel bewegt. Powershift ist am ehesten vergleichbar mit dem Escort-Spielmodus aus Overwatch. Es hat etwas von Tauziehen und ist ein großer Spaß für alle, die gerne gut koordiniert und abgestimmt zusammen spielen und einen kühlen Kopf in hitzigen Gefechten bewahren können. Der neue Modus bringt eine positive Abwechslung ins Spiel und reiht sich stimmig neben die bereits etablierten Spielmodi ein.
Ebenfalls gibt es seit Season 2 private Matches, in denen ihr Karten und Spielmodus selbst festlegen könnt.
Zerstörung im großen Stil
Die ehemaligen Battlefield-Entwickler bringen jedoch weit mehr mit als Erfahrung mit Shootern, welche spürbar im ausgezeichneten Gunplay ist. In The Finals lassen sich große Teile der Karte, das heißt alle Gebäude, egal wie riesig und massiv sie erscheinen, vollständig zerstören. Wie in der alten Battlefield Bad Company-Reihe schon, lässt sich hier mit Sprengstoff, Raketenwerfern und anderen Werkzeugen der Zerstörung alles plattmachen.
Auf der Karte Monaco zum Beispiel steht eine riesige Kirche, die Kathedrale Notre-Dame-Immaculée. Ihr könnt die Grundpfeiler und Wände zerstören, um das gesamte Gebäude eindrucksvoll wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen zu lassen. Ihr erhaltet keinen Schaden durch die Trümmer. Absolut genial.


Das Ganze ist dabei nicht nur technisch sehr beeindruckend, weil es in Echtzeit und in einem Multiplayer geschieht, sondern auch visuell und auditiv. Das Spiel läuft fließend weiter, während ihr euch durch zusammenbrechende Gebäude kämpft und versucht, einen Überblick in dem dynamischen Chaos zu behalten.
Zusätzlich stehen überall auf der Karte verteilt explosive Kanister, sowie Feuer- und Gasfässer. Diese können vom Spieler hochgehoben und geworfen werden, um sich damit einen Vorteil zu verschaffen.
Die Zerstörung der Umgebung ist eines der Alleinstellungsmerkmale, welche The Finals von anderen Shootern deutlich abhebt und dadurch sehr einzigartig und spaßig macht.
Die Qual der Wahl – Das Klassensystem

The Finals bietet euch die Auswahl zwischen drei Charakterklassen, die sich grundlegend in ihrer Größe, Lebenspunkten, Geschwindigkeit, Waffen und Fähigkeiten unterscheiden. Dies ermöglicht gänzlich verschiedene Spielstile. Alle Klassen erfüllen dabei jedoch eine wichtige Rolle mitsamt Vor- und Nachteilen.
Leichte Klasse

Da wäre zunächst die Leichte Klasse, welche die wenigsten Lebenspunkte besitzt, dafür aber klein und flink ist und sich mit ihren Fähigkeiten wie dem Greifhaken oder Dashes schnell über die Karte bewegen kann. Die Klasse ist sehr agil und bietet einen Spielstil für Leute, die gerne aus dem Hinterhalt angreifen und einen schnellen Spielstil bevorzugen.
Die Waffen reichen von vollautomatischen MPs mit einer hohen Feuerrate, über Snipergewehre bis hin zu einem Schwert, welches als Nahkampfwaffe dient. Dies sind nur einige Beispiele. Solltet ihr mal unter Beschuss genommen werden, ergreift ihr lieber schnell die Flucht. Die Leichte Klasse besitzt nämlich von allen die wenigsten Lebenspunkte und somit schneller eliminiert, als ihr die Catchphrase des Spiels “Can you reach the Finals” sagen könnt. Eine klassische Glaskanone eben.
Die Leichte Klasse bietet leider erstaunlich wenige Gadgets und Fähigkeiten für direktes Teamplay. Sie erfüllt spielerisch jedoch eine wichtige Rolle: Sie kann ganze Teams behagen und nerven, um Zeit und Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, was den eigenen Teamkameraden nützt. Sie bestraft Teams, die zerstreut sind und pickt sich einzelne Spieler heraus, um sie in kurzer Zeit zu eliminieren.
Medium Klasse

Die Medium Klasse bietet dagegen schon mehr Lebenspunkte und ein ganz anderes Arsenal an Waffen, Gadgets und Fähigkeiten als die anderen beiden Klassen. Die Waffen bestehen u.a. aus klassischen Sturmgewehren, einem Revolver oder auch einem Einsatzschild.
Ebenfalls gibt es das Team unterstützende Gadgets, wie den Heilstrahl, Jumppads oder Ziplines. Je nach Spielstil könnt ihr euch eher offensiv oder defensiv ausrüsten und euch dazu mit Minen, Geschützen oder dem sog. APS-Turm ausrüsten. Dieser wehrt in einem bestimmten Radius Sprengkörper wie Granaten oder Raketen ab.
Ein Gadget der Medium Klasse stellt alle anderen in den Schatten – Der Defibrillator. Er macht eure Teammitglieder in wenigen Sekunden wieder kampftauglich, sollten sie einmal zu Boden gehen. So müssen sie nicht auf den Respawn warten. Sie können euch dann direkt wieder im Kampf zur Seite stehen. Ein Muss für alle Team-Player, die ihre Erfolgschancen deutlich erhöhen wollen.
Schwere Klasse

Ihr wollt mehr Leben als die anderen Klassen? Ihr wollt Werkzeuge, mit denen ihr die Arena in Schutt und Asche legen könnt? Dann ist die Schwere Klasse genau das Richtige für euch. Euch erwarten Raketenwerfer, Flammenwerfer, Abbruchhammer, C4-Sprengstoff und LMGs mit schier endlosen Magazinen. Der einzige Nachteil hierbei ist eure langsame Mobilität im Vergleich zu den anderen beiden Klassen, sowie die größte Hitbox von allen.
Doch die Schwere Klasse ist nunmal nicht dafür konzipiert, sich flott über große Distanzen hinweg fortzubewegen und Kugeln links und rechts auzuweichen. Vielmehr könnt ihr euch perfekt in Innenräumen einbunkern oder kleinere Areale verbarrikadieren. Dazu gibt es u.a. aufstellbare Barrikaden und das Mesh Shield, welches man schützend vor sich hält und seinen Teammitgliedern somit ermöglicht, hindurch zu schießen. Gleichzeitig werden feindliche Projektile nicht durchgelassen – genial. Insgesamt bietet die Schwere Klasse neben dem Medium durch ihre Gadgets und Fähigkeiten die größten Potentiale für ein erfolgreiches Teamplay, sofern die Kommunikation innerhalb des Teams gut funktioniert und ihr nah beieinander bleibt.

Alle drei Klassen haben ihre Vor- und Nachteile. Insgesamt sind sie aber ziemlich gut ausgeglichen. Es ist für jeden Spielstil etwas dabei und es gibt eine riesige Anzahl an Kombinationen von Waffen, Ausrüstung und Teamzusammenstellungen durch das Klassensystem. So wird es nicht langweilig und bleibt abwechslungsreich.
In den meisten Spielmodi besteht jedes Team aus drei Leuten. Es kann aus allen Klassen beliebig zusammengestellt werden. Ihr könnt beispielsweise drei Schwere Klassen in eurer Team nehmen, oder zwei Mediums und einen Leichten Spieler, usw. Dies ist anders als zum Beispiel bei Electronic Arts Free2Play-Ableger Apex Legends, bei dem es zwar auch Dreier-Teams gibt, jedoch keine Klasse mehr als einmal pro Team gewählt werden kann.
Eine interessante Design-Entscheidung von Embark, die das Spiel jedoch bereichert. Es gibt den Spielern und Teams die Freiheit über ihren Spielstil frei zu entscheiden. Eine Design-Philosophie, die sich wie ein roter Faden durch The Finals zieht.
Auch wenn es von Zeit zu Zeit zugegebenermaßen wirklich nervig sein kann, gegen eine Vielzahl an unsichtbaren Leichten Spielern zu spielen, die einem ständig in den Rücken fallen. Oder gegen mehrere Schwere Spieler, die einem mit Vorschlaghammern und endlosen Lebenspunkten das Leben schwer machen. Wenn das am Ende des Tages der Preis für die Freiheit ist, ist das zu verkraften.
Karten und zufällige Events

Zur Veröffentlichung gab es vier Karten, welche sich spielerisch voneinander abheben. Die Karten in The Finals sind teilweise inspiriert von echten Schauplätzen auf der Welt. Sie liegen in Las Vegas, Monaco, Seoul und im sogenannten Skyway Stadium.
Es gibt große ästhetische Unterschiede und in der Architektur der Karten variiert besonders die Vertikalität und Größe. Las Vegas zum Beispiel ist eher weit und flach, mit vielen Innenräumen versehen. Seoul hingegen bietet dagegen sehr hochgebaute Gebäude, was sich merkbar auf das Spielgeschehen auswirkt. Snipern gefällt das.

Auf den Karten finden zudem zufällig ausgewählte, zeitlich begrenzte Events statt, die das Gameplay radikal verändern können. Eine niedrige Schwerkraft oder ein Ufo-Angriff von Außerirdischen ist da keine Seltenheit. Es macht meistens Spaß, weil man nie weiß, was als nächstes passiert. Man kann davon profitieren, oder aber auch das Leben erschwert bekommen. Das Team, das sich am schnellsten und am besten an die Bedingungen anpassen kann, hat hier einen Vorteil. Schnelles Denken und Kreativität werden hier meistens belohnt. Manchmal herrscht aber auch einfach nur pures Chaos und Anarchie. Es ist oftmals einfach nur ein großer Spaß und sorgt für den ein oder anderen Lacher, wenn plötzlich Ufos die Karte mit riesigen Lasern beschießen oder das halbe Gebäude nach oben gebeamt wird.

Mit Season 2 ist außerdem eine neue Karte hinzugekommen – SYS$HORIZON. Dies kam wie gerufen, denn die geringe Anzahl an Karten, trotz ihrer Modifikatoren, ist eine der aktuellen Schwächen des Spiels. Zwar ist jede Runde anders, doch bei einer ursprünglichen Anzahl von vier Karten, wird es schon mal repetitiv. Ich schaue dich an, Las Vegas.
Hier besteht dringend Bedarf an Nachschub seitens Embark. Immerhin liefert das Entwicklerstudio regelmäßig abwechslungsreiche Spielmodi, wie Smoking Guns, in dem man wie in einem Western als Cowboy seine Gegner mit Revolvern und anderen thematisch passenden Waffen eliminieren muss.
Es bleibt zu hoffen, dass es noch mehr neue Karten innerhalb einer laufenden Season geben wird.
Season Pass und kosmetische Gegenstände
The Finals wäre kein waschechtes Free2Play Spiel, gäbe es keine Möglichkeit Echtgeld in einem Ingame-Shop auszugeben. Der Shop bietet euch jedoch keinerlei Möglichkeiten, einen spielerischen Vorteil zu erwerben. Die Kaufoptionen sind allesamt rein visueller Natur. Dies machen andere Free2Play Titel wie Apex Legends oder Fortnite genauso. So bleibt das Spiel fair und man kann auch ohne Geld viel Spaß haben.

Nachdem ihr eine Klasse erstellt habt, könnt ihr den Style eures Charakters anpassen. Es gibt sehr viele Optionen, welche frei untereinander kombinierbar sind, dass man beinahe das Gefühl hat, man würde The Sims oder ähnliche Genre-Vertreter spielen. Dabei reichen die Kleidungsstücke von gewöhnlicher Straßenkleidung, wie Kapuzenpullover, über verrückte riesengroße Alienköpfe bis hin zu einem Hochzeitskleid. Eine Alien-Braut mit einer süßen Aluhut-Katze auf der Schulter ist also durchaus möglich, falls ihr das schon immer mal in einem Spiel tragen wolltet.

The Finals bietet neben dem Ingame-Shop außerdem einen typischen Season Pass für rund 10 Euro an. Dieser beinhaltet zahlreiche Kleidungsstücke, Waffenskins, Anhänger, Sticker und Emotes, mit welchen ihr euren Charakter nach Belieben individualisieren könnt. Interessant zu erwähnen ist, dass die Ingame Währung namens Multibucks auch im Season Pass enthalten ist und euch umgerechnet wieder eure 10 Euro Echtgeld in virtueller Währung auszahlt, solltet ihr den Pass bis zum Ende der Season vervollständigen. Einen kleinen Bonus von Multibucks, gibt es dazu noch oben drauf. Der Season Pass ist rein optional, eine Season dauert rund drei Monate lang an.
Das Geschäftsmodell mit der Möglichkeit rein visuelle Gegenstände mit Echtgeld zu kaufen, ohne dabei spielerische Vorteile zu ergattern, ist sehr fair. Sowohl für die Spielerinnen und Spieler, als auch die Entwickler. Ob es einem das Geld am Ende des Tages also wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Fazit
The Finals ist ein sehr gelungenes und durchdachtes Spiel, das seine eigene Vision konsequent verfolgt und sich dadurch von seinen Genre-Vertretern abhebt. Das Spiel bietet erstaunlich viel Gameplay-Tiefe, ohne seine Spieler dabei zu überfordern oder gar völlig abzuhängen. Es ist ein Casual Shooter, der sich in seiner Präsentation oftmals nicht allzu ernst nimmt, wie z.B. ein dystopisches Battlefield 2042.
The Finals hebt sich von seiner Konkurrenz durch seine Qualität ab. Andere AAA Studios können sich noch viel von den ehemaligen Battlefield-Entwicklern abschauen. Mit der kürzlich gestarteten Season 2 gibt es wieder neue Inhalte. Die beinahe wöchentlichen Balance-Änderungen zeigen, dass Embark mit Leidenschaft an seinem Spiel weiterarbeitet. Hut ab an das Team aus Schweden. Leider kann man so etwas 2024 nicht mehr von allen Entwicklerstudios erwarten, geschweige denn fertige und funktionierende Spiele zur Veröffentlichung.
Leider kommt es im Matchmaking hin und wieder zu sehr unausgeglichenen Team-Zusammenstellungen. Es kommt vor, dass ein Team absolut dominiert und es sehr frustrierend sein kann, gegen solche Spieler zu spielen. Besonders als Solo-Spieler, wenn man mit zufälligen Spielern in einem Team landet. So ist es oft reines Glücksspiel, ob es eine faire Runde wird oder nicht. Hier besteht dringend Nachholbedarf.
Empfohlen werden kann das Spiel allen PvP Shooter Fans, welche gerne auch mal mit Freunden gemeinsam ein paar Runden zusammen spielen und auf der Suche nach etwas einzigartigem im Shooter-Bereich sind. Aber auch Neulinge, die gerne mal etwas ausgefallenes ausprobieren wollen, können hier auf ihre Kosten kommen. Wenn ihr nicht nur nach den meisten Kills in einer Runde strebt, sondern vor allem gemeinsam auf euer Ziel hinarbeitet und kooperativ spielt, werdet ihr mit The Finals eine gute Zeit haben. Wer sich nicht sicher ist, ob The Finals etwas für ihn ist, kann es einfach selbst testen. Schließlich ist es kostenlos für alle spielbar.
